Anton Buchner

Ehrenbürger Anton Buchner

Anton Buchner wurde am 29.11.1903 in Neustadt/St. Veit (Oberbayern) geboren. Nach dem Studium der Zahnmedizin in Berlin (Dentist) eröffnete er 1923 seine Praxis in Betzenstein, die er 46 Jahre betrieb.
Sein einziger Sohn fiel im 2. Weltkrieg, 1983 verstarb seine Ehefrau Christine.
Von Jugend an waren „Steine“ seine Leidenschaft. In Betzenstein betrieb er die Erforschung seiner neuen Heimat sehr intensiv. Daraus erwuchs die Idee eines Heimatmuseums, das 1938, mit Unterstützung von Bürgermeister Georg Hager, Gestalt annahm.
Der Grundstein wurde durch viele Exponate aus der privaten Sammlung Buchners gelegt: Fossilien, Mineralien, Gesteine und vorgeschichtliche Funde, zumeist aus der Region aber auch von weiter entfernten Gegenden. Dazu kam eine Reihe historischer Bücher und Schriften der Stadt Betzenstein.
Als Buchner 1947 aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrte, fand er das Museum in chaotischem Zustand vor. Wertvolle Bestände, besonders die schriftlichen Unterlagen, waren verschwunden. Die nächsten Jahre bemühte er sich um die Wiederbeschaffung der Exponate. Das wertvollste Stück, die historische Hakenbüchse von 1530, musste sogar auf gerichtlichem Weg über zwei Instanzen zurückgeholt werden. Die schriftlichen Unterlagen konnten nur teilweise wieder beschafft werden.
1991 übergab Anton Buchner das Museum aus Altersgründen der Stadt Betzenstein.
Anton Buchner wurde am 3. März 1967 zum Ehrenbürger der Stadt Betzenstein ernannt. Er war Heimatpfleger und Ortsbeauftragter für Naturschutz. Im September 1971 erhielt er das Bundesverdienstkreuz, 1983 wurde ihm der Kulturpreis des Fränkische Schweiz Vereins verliehen, 1987 war er Kulturpreisträger des Landkreises Bayreuth.

Heimatmuseum (Anton-Buchner-Museum)


Die Anfänge des Heimatmuseums sind ein Werk des uner-müdlichen Sammlers und Zahnarztes Anton Buchner. Bereits 1938 gründete er mit Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Georg Hager ein Heimatmuseum. Doch die Zeit des Krieges und die ersten Jahre danach brachten eine weitgehende Auflösung. Viele Materialien waren verschwunden und konnten nur mühsam wiederbeschafft werden. Nachdem öfter das Domizil gewechselt worden war, konnte das Museum 2001 im nunmehrigen alten Rathaus eine Bleibe finden.
Besonderheiten der Ausstellung sind fossile und mineralogische Raritäten und historische Hinterlassenschaften des täglichen Lebens aus der Vorzeit bis heute. Eine herausragende Besonderheit ist die mittelalterliche Hakenbüchse aus dem Jahr 1530. Zu den Beständen gehören auch Skelettteile von Höhlenbären.
Ein besonders bedeutender Tag für Anton Buchner war der 3. Oktober 1955, als Arbeiter in einem Weidenseeser Steinbruch auf Funde stießen, die sie zunächst für große Baumwurzeln hielten und zum Schutt werfen wollten. Mit der Zeit wurden sie skeptisch und schließlich informierten sie ihn. Er schickte die Stücke an das Staatliche Museum für Naturkunde in Stuttgart, wo sie dann als Backenzahn und Stoßzahn eines 700 000 Jahre alten Mammuts identifiziert wurden; auch Knochen eines Wollnashorns und Oberkieferzähne eines Wildpferdes waren dabei.
Leider gingen die meisten dieser Fundstücke im Laufe der Zeit verloren. Als engagierter Heimatforscher publizierte Anton Buchner über viele Jahre hinweg eine umfangreiche Reihe von „Beiträgen zur Heimatkunde von Betzenstein“, in der er sein umfangreiches Wissen schriftlich festhielt.
Im Oktober des Jahres 1991 übergab Anton Buchner aus Altersgründen seine Sammlungen der Stadt Betzenstein. Als sichtbaren Dank für die keinem Messwert entsprechenden Leistungen erhielt Anton Buchner aus der Hand von Bürgermeister Viktor Wagner die Medaille der Stadt überreicht.
Die Stadt betreute nun – zunächst durch Käthe Seitz und Christa Kraus und ab 1992 durch Armin Schütz – dieses Vermächtnis als „Anton-Buchner-Heimatmuseum“ weiter.
Seit 2002 befand es sich im ehemaligen Rathaus (Bayreuther Straße 1), da dort im Jahre 1988 die Stadtverwaltung ausgezogen ist. Im Jahr 2015 hat die Sammlung ihren Platz im  historischen Maasenhaus in der Hauptstraße 44 gefunden.